Im vorhergehenden Blog haben wir darüber berichtet, dass Stilreinheit in England bei der Einrichtung in vielen Fällen nicht erstrebenswert ist! Sie würde verraten, dass nicht die Zeit bzw. Möbel aus Familienbesitz, sondern ein übereifriger Innenarchitekt das Wohnzimmer und die Bibliothek geprägt hat. Oder noch problematischer, dass man sich alles auf einmal gekauft hat.
Wie fest verwurzelt diese Einstellung in der britischen Gesellschaft ist, veranschaulicht ein kleines Beispiel : Michael Jopling (Baron Jopling), ein Mitglied des Parlaments, ehemaliger Landwirtschaftsminister und Mitglied des House of Lords, mochte den damaliger Vize-Premierminister , Michael Heseltine, der als sehr ehrgeizig galt, nicht.
Was er von ihm hielt tat er in einem legendären Satz kund: “The trouble with Michael is that he had to buy all his furniture"
Für uns Kontinental-Europäer scheint der Satz auf dem ersten Blick etwas lapidar, aber in England wusste Jedermann sofort was gemeint war: Ein ehrgeizigen Emporkömmling ohne Klasse.
Das Ganze klingt für uns sehr wahrscheinlich sehr snobistisch, aber es ist interessant, wie tief diese Eigenart in der britischen Gesellschaft verwurzelt ist, da dieser Satz sowohl Eingang in Wikipedia sowie in diversen Büchern fand.